Knapp ein Viertel unseres Primärenergiebedarfs wird durch Gas gedeckt. Der Anteil ist somit höher als der der erneuerbaren Energien. Auf dem Weg hin zur Klimaneutralität muss die Gasnutzung stark abnehmen. Studien gehen hier von einem Rückgang der Erdgasnutzung um 85-97 Prozent aus, die nur zu geringen Teilen durch die Nachfrage nach Wasserstoff kompensiert wird. Im Mittelwert entspricht die Nachfrage nach Wasserstoff rund 30 Prozent der momentanen energetischen Nachfrage nach Erdgas.
Dies bedeutet nicht nur eine große Veränderung in den Bereichen, die bislang Erdgas genutzt haben, sondern hat auch Auswirkungen auf die Infrastruktur. Da Wasserstoff dann überwiegend in der Industrie zum Einsatz kommen wird, ist ein großer Teil des Verteilnetzes voraussichtlich obsolet. Eine Studie der Agora Energiewende geht davon aus, dass nur etwa 6-8 Prozent des bestehenden Erdgasnetzes weiter genutzt werden.